Was ist Stress?

Im alltäglichen Sprachgebrauch werden Stressauslöser und Stress häufig gleichgesetzt. Stressauslöser können ungelöste Probleme, Konflikte, eine hohe Arbeitsbelastung, fehlende Gestaltungsmöglichkeiten oder auch Lärm und andere Reizüberflutungen sein. Stress ist hingegen die individuelle Reaktion auf die als belastend empfundene Situation.

So vielfältig wie die Stressauslöser, so vielfältig sind die individuellen Reaktionen darauf. Was den einen stresst, wird von einem anderen als ausgesprochen positiv erlebt. Den einen motivieren hohe Anforderungen während sich der andere schon unter geringem Druck komplett gelähmt fühlt. Stress ist folglich nicht immer negativ, denn er kann auch beflügeln und zu höherer Leistung anspornen. Negativ wird er jedoch dann, wenn er zu einem Dauerzustand wird und das Wohlbefinden darunter leidet.

Wie reagiert der Körper auf Stress?

Unabhängig von den Stressauslösern sind die physiologischen Abläufe stets die gleichen. Denn der Körper unterscheidet nicht zwischen positiven Eustress und negativem Distress. Begründet liegt dieses Muster in der Frühzeit unserer Entwicklungsgeschichte, in der es notwendig war, auf drohende Gefahren blitzschnell zu reagieren, sei es in Form von Flucht oder Angriff. Dafür hat unser Körper ein hochleistungsfähiges System entwickelt, das in kürzester Zeit ein hohes Maß an Energie zur Verfügung stellt und das Reaktionsvermögen erhöht. So werden unter Stress chemische Botenstoffe ausgeschüttet, die dem Organismus alle für Flucht oder Angriff nötigen Reserven zur Verfügung stellen. Der Blutdruck erhöht sich, was zu einer verbesserten Durchblutung von Gehirn und Muskeln führt, Fetten und Zucker werden als Energielieferanten freigesetzt und die Bronchien werden erweitert. Zugleich werden die Verdauungsprozesse, der Aufbau von Proteinen, die Sexualfunktionen sowie die Aktivitäten des Immunsystems gehemmt.

Doch anders als in der Frühzeit lassen die heutigen Stressauslöser nur selten eine Reaktion wie Flucht oder Angriff zu. In der Folge werden die physischen Stressreaktionen nur langsam abgebaut und der Organismus benötigt lange Zeit, um sein physiologisches Gleichgewicht wieder herzustellen. Entsprechend macht sich unter Dauerstress eine Abwehrschwäche gegen Krankheitserreger bemerkbar. Darüber hinaus werden Hirnbereiche, die für die Verarbeitung komplexer Informationen zuständig sind, weitgehend unterbunden und „klares Denken“ ist kaum mehr möglich. Des Weiteren zeigt sich das Ungleichgewicht in Form von Bluthochdruck, Muskelverspannungen, Stoffwechselstörungen oder Kopf- und Magenschmerzen – um nur einige der bekanntesten Folgeerkrankungen zu nennen.

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